Zu viel des Guten

Obwohl ich doch einen recht robusten Magen habe, hat es mich als erste getroffen: In der Nacht plagen mich Durchfall und Bauchweh. Ich nehme an, es ist eine Folge des üppigen Essens. Ich erzähle Nata am Morgen davon und bitte sie, mir für heute nur Reis zu kochen, ohne Gewürze und weitere Zutaten. So kommt auch Reto mal in den Genuss eines einfacheren Frückstücks. Es sieht aus wie Milchreis, jedoch ohne Milch. Dazu trinke ich Tee mit Honig. Reto erhält die obligate Tasse türkischen Kaffees, den auch ich sonst sehr gerne trinke. Dann kommt eine grosse Schale mit etwa vier verschiedenen Sorten Tomaten auf den Tisch, dazu ein paar frische Gurken, mit einem Zweig dunkelrotem Basilikum. Armer Reto, so viele Tomaten. Badi bringt noch frische Äpfel aus dem Obstgarten. Ich kann mich nicht überwinden, obwohl ich diese Früchte in den letzten Tagen sehr gerne gegessen habe. Wenn man sie grosszügig rüstet und schält, schmecken sie wunderbar.

Nata ist besorgt und sagt mir, dass ihre Mutter Ärztin sei. Sie wohnt im Nachbardort Jokolo. Ob sie mich zu ihr bringen solle. Ich lehne dankend ab. Ich möchte zuerst einen Tag zuwarten, denn ich glaube, dass es mir morgen von alleine wieder besser geht, wenn ich meinem Magen Ruhe gönne. Es ist rührend, wie die anfänglich eher spröde Nata mir ihre Hilfe anbietet. Ich solle sie um alles angehen, wie wenn sie meine Schwester wäre, sagt sie. Sie könnte meine Tochter sein.

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