Die Höhlenstadt von Vardzia

Am zweiten Tag unseres Aufenthaltes in Borjomi fahren wir mit einem Taxi zu den Felsenhöhlen von Vardzia. Diese liegen etwa 100 km südlich von Borjomi, schon fast an der Grenze zur Türkei. Taxifahren tönt für schweizerische Verhältnisse immer nach etwas Luxuriösem. In Georgien jedoch sind solche Fahrten sehr günstig. So kostete uns dieser Tagesausflug ca. 40 Franken.

Unterwegs bestaunen wir eine geheimnisvolle Burg im sich lichtenden Morgennebel.

Vardzia war ursprünglich als Einsiedelei für Mönche gedacht, welche in Höhlen einer fast senkrechten, etwa 500 m hohen Felswand hausten. Unter der legendären Königin Tamara wurde die Anlage anfangs des 13. Jahrhunderts zu einem Zufluchtsort vor feindlichen Truppen ausgebaut. Sie bot Schutz für bis zu 50’000 Bewohner der Umgebung. Nur schon diese Vorstellung war uns Grund genug für einen Besuch. Heute ist von dieser Anlage nur noch ein kleiner Teil übrig geblieben, da ein Erdbeben vor 200 Jahren vieles zerstörte. Dennoch sind die Reste des Höhlensystems, welches intern durch unzählige Gänge und Treppen verbunden sind, sehr eindrücklich. Auch ein Teil der Wasserversorgung blieb erhalten. Das Quellwasser wird als „Tamaras Tränen“ bezeichnet und die Besucher werden eingeladen, davon zu trinken. Ein gut erhaltenes Fresko in der Felsenkirche zeigt die Stifterin Tamara mit ihrem Vater, König Giorgi III. Sie war 18, als ihr Vater sie als seine Erbin legitimierte, und 24, als sie nach seinem Tod Königin wurde.

Khertvisi-Burg bei Aspindza

Auf 13 Stockwerken wurden Hunderte von Höhlen in die Felswand gehauen

Königin Tamar mit ihrem Vater Giorgi III

 

 

Im Labyrinth der unzähligen Gänge und Treppen

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