Weiterreise aufgeschoben

Eigentlich wollten wir schon früher weiterreisen. Doch mein gestriges Unwohlsein und die Aussicht auf die Teilnahme am Freitagsgebet der Frauen bewogen uns zum Verschieben des Aufbruchs auf Samstag. Doch inzwischen hat sich das Wetter verschlechtert, und bis Sonntag ist keine Besserung in Aussicht. Dazu kommt, dass wir heute nacht beide Durchfall bekommen haben. Nicht nur das spricht für weiteren Aufschub. Nata hat uns gefragt, ob wir nicht bleiben möchten, da gestern ein Mann aus ihrer Nachbarschaft gestorben ist. Morgen findet die Totenfeier statt, zu der wir ebenfalls eingeladen sind. Reto könne die Männer begleiten, wenn sie den Leichnam zum Friedhof bringen, falls er dies wolle. Die Frauen dürfen dort nicht dabei sein, man will sie vor dem grossen Schmerz verschonen.

Als wir über unsere Weiterreise reden, will uns Badi mit grosser Gestik, listiger Mimik, und russischen Sprachbrocken unbedingt von der Fahrt nach Tusheti mit dem Velo abhalten. Sie deutet schreckliche Abhänge an, kalte Temperaturen, Lastwagen und Autos, die uns bei nasser Strasse anspritzen würden. Juli und August wären ideal, sagt sie, aber jetzt sei es kühl. Es ist lustig, wie sie von den „Mountains“ spricht und vom herrlichen „Panaroma“. Doch wir lassen uns nicht von unseren Plänen abhalten. Zumindest versuchen wollen wir die Überquerung des Abano-Passes (ca. 2900 m.ü.M.) mit dem Velo.

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